diskusion ueber insolvenzproblem

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Insolvenzwelle trifft Hagener Süßwarenkette „Hussel“

Ihre Geschichte beginnt bereits 1500 v. Chr. Später gaben die Azteken dem mit kaltem Wasser vermischten Kakaogetränk den Namen: xocolatl. Nach Überlieferung der Maya war die Kakaopflanze göttlichen Ursprungs. Zu Ehren des Kakaogottes Ek Chuah wurde im April ein Fest mit Tieropfern und Verteilen von Geschenken gefeiert. Die ersten Kakaobohnen brachte Christoph Kolumbus aus Amerika mit, 1528 brachte dann Hernán Cortés den Kakao nach Europa. Die Schokolade war aber unverarbeitet ungenießbar. Erst nach der Zugabe von Honig und Rohrzucker wurde daraus ein Getränk mit wachsender Beliebtheit. So erfreut Schokolade seit diesen Tagen Herz und Hüfte und macht glücklich. Verantwortlich dafür sei Serotonin, das umgangssprachlich oft als Glückshormon bezeichnet wird.

Insolvenz bei Hussel und anderen bekannten Marken

Weniger Glückshormone dürften jedoch bei Hussel in Angesicht der Anmeldung der Insolvenz zu erwarten sein. Das Traditionsunternehmen aus NRW mit dem Geschäftssitz in Hagen wurde im Jahr 1949 gegründet. Derzeit sind noch ca. 1.000 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig. Damit reiht sich Hussel in eine Vielzahl von Unternehmen, die in der jüngsten Vergangenheit Corona-bedingt in die wirtschaftliche Schieflage geraten waren und Insolvenz anmelden mussten.

Hierzu zählen unter anderem bekannte Marken wie Esprit, Vapiano, Galeria Karstadt Kaufhof, Hallhuber, Maredo – und nun eben Hussel –, das etliche Filialen in NRW betreibt wie auch in Ruhrgebietsstädten wie Dortmund, Bochum oder Recklinghausen. Sind also die fetten Jahre in der Confiserie nun Corona-bedingt für immer vorbei, sodass man den Gürtel enger schnallen muss?

Zukunftsperspektive

Es gibt durchaus Grund zur Hoffnung, dass dem nicht so ist. Wie Patrick G. Weber, Geschäftsführer der DHC-Gruppe, mitteilte, soll der Geschäftsbetrieb von der Insolvenz nicht beeinträchtigt werden. Im Gegenteil: Er werde sogar in „vollem Umfang“ weitergeführt. Das beantragte Insolvenzgeld soll die Löhne und Gehälter für die kommenden drei Monate sichern. Das ist nicht nur ein positives Signal für die Angestellten, die zunächst nicht um ihren Arbeitsplatz fürchten müssen, sondern auch für das Unternehmen selbst.

Jüngere Unternehmensgeschichte

Erst im September 2018 hatten Arko und Eilles die Süßwarenkette Hussel übernommen und ab diesem Zeitpunkt unter der gemeinsamen Marke Deutsche Confiserie Holding (DCH) weitergeführt. Allerdings blieb das gemeinsam geplante Wachstum des auf Kaffee, Tee und Schokolade spezialisierten Unternehmens aus. Dies führte letzten Endes dazu, dass die DCH-Gruppe einen vorläufigen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Norderstedt in Schleswig-Holstein beantragt hat.

Dies sei der Geschäftsleitung des Unternehmens nicht leicht gefallen, wie der Geschäftsführer Patrick G. Weber gegenüber der Presse verlautbaren ließ, jedoch habe die Corona-Pandemie dem Traditionsbetrieb sehr zugesetzt. Auch die vor zwei Jahren erfolgte Fusion und Zentrierung des Unternehmens unter einer gemeinsamen Marke hätte zunächst nicht die gewünschten Synergieeffekte gebracht.

Wie geht es weiter?

Da Hussel in seinem Sortiment vielerlei Schokoladenkreationen anbietet, sind die Filialen im Augenblick größtenteils trotz des Corona-Lockdowns geöffnet. Dennoch dürfte die für den Umsatz wichtige Laufkundschaft fehlen, da wegen der Corona-Schließungen weniger Menschen in die Innenstädte fahren.

Trotz der aktuellen Lage und des Insolvenzantrags sei man bei Hussel zuversichtlich, die Marken positiv in die Zukunft zu führen. Zumindest sollen nach dem Lockdown die geschlossenen Filialen wie gewohnt geöffnet werden. Es bleibt also abzuwarten, ob man trotz des Sauren auf das Süße in Zukunft hoffen darf – es wäre wünschenswert. Denn sowohl bei Hussel als auch bei Arko handelt es sich um echte Traditionsunternehmen.

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