Smartphone zeigt App für den Führerschein

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Die Branche warnt indes vor Masseninsolvenzen

Die Fahrschul-Branche ist von der Corona-Pandemie ziemlich angeschlagen. Aufgrund der Hygienevorschriften ist der theoretische Unterricht in den Fahrschulen auf eine reduzierte Anzahl von Teilnehmern eingeschränkt worden. Indes muss die Ausbildung von hunderttausenden deutschen Fahrschülern ruhen oder läuft schleppend an.

Dies möchte jedoch der Gründer Robin Stegemann ändern und Deutschlands Fahrausbildung mit der Plattform drivEddy ins digitale Zeitalter befördern und einen Lösungsansatz bieten, der den Theorieunterricht gewährleisten soll.

Wie steht es um die Fahrschul-Branche?

Die Branche reagiert jedoch wenig begeistert auf diese Pläne und warnt vor Masseninsolvenzen. Es mag etwas paradox klingen, denn schließlich ist es gerade die Corona-Pandemie, welche die Branche beutelt, so gab der Verkehrsbranchenverband Moving e.V an, dass 30 Prozent der Fahrschulen in Deutschland vor dem Aus stehen würden und 72,5 Prozent sind oder waren auf staatliche Hilfe angewiesen.

In Hoffnung auf eine möglichst zügige Aufnahme des Betriebes veröffentlichte der Bundesverband Deutscher Fahrschulunternehmen (BDFU) Vorschläge einer Exit-Strategie, die generelle Schutzmaßnahmen in Theorie- und Praxisunterricht beinhalteten. Im Theorieunterricht setzt der Verband auf Abstandsregelungen von 1,5 Metern um die Sicherheit der Fahrschüler zu gewährleisten.

Warum lehnen Fahrschulen die App ab?

Demnach müsste die Branche begeistert sein über diese Innovationskraft durch die App. Dem ist nicht so, denn ins Feld werden Argumente geführt, dass sich Fahrlehrer bzw. ortsansässige Fahrschulen zu sehr von dem Portal abhängig machen würde. Wenn man so möchte, würde diese nur noch als eine Art Anhängsel der App fungieren, welches den praktischen Unterricht fortführen würde.

Das klingt schon nicht charmant und es geht noch weiter. Denn durch die Vernetzung im Portal würden ebenfalls Preisabgleichungen zügig vonstattengehen und dies folglich zu einem Preiskampf zwischen den Fahrschulen führen.

Abwägung der Lage

Einerseits bedeutet der wirtschaftliche Stillstand für viele Fahrschulen das sichere Aus, auf der anderen Seite fürchtet man die Innovation – es ist so, als würde man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen.

Die Entwickler der App plädieren, Fahrschulen, die sich entscheiden, ihren Theorieunterricht auf drivEddy auszulagern, könnten somit ihre Fixkosten senken und eine hohe Qualität des Theorieunterrichts garantieren. Währenddessen bestünde für sie die Möglichkeit, eine fahrpraktische Ausbildung wieder aufzunehmen, da Hygienevorschriften im Auto einfacher eingehalten werden können.

So oder so, eine Reaktion muss erfolgen, schon alleine aus wirtschaftlichen Überlebensinstinkt heraus. Denn die Lage ist, bedingt durch die Corona-Pandemie, zu bedrohend, nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Wirtschaft. Und obgleich in der Zwischenzeit Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Universitäten Online-Unterrichtslösungen anbieten wehrt sich die Fahrschul-Branche vehement gegen diesen Trend oder besser, diese Notwendigkeit.

Perspektive des App-Gründers

Robin Stegemann, CEO und Mitgründer von drivEddy, sieht den Grund für die Innovationsfeindlichkeit bei der Fahrschul-Lobby:

„Das immer noch kein Gesetzesentwurf zum Blended Learning in Fahrschulen existiert, liegt zu großen Teilen an der starken Fahrschul-Lobby. Die alteingesessenen Verlage und Institutionen bangen um ihre Marktmacht und unterbinden jegliche Vorschläge, den Fahrschulunterricht digitaler zu gestalten. Negativbeispiel stellt für sie der Status quo in Frankreich dar: Hier hat sich der Online-Unterricht an Fahrschulen bewährt und alte Player an Einfluss verloren.“

Es ist schlussendlich eine Sache des Paradigmas, ob eine Krise als Chance genutzt wird, oder fehlende Anpassungsfähigkeit den frühen oder späten wirtschaftlichen Exitus der jeweiligen Marktteilnehmer einläutet.

Sollten Sie bereits von einer Insolvenz bedroht oder gar unmittelbar betroffen sein, wird Ihnen die Schuldnerberatung der Kanzlei BRAUN mit ihrem langjährigen und praxiserprobten Know-how einen Weg durch die und aus der Krise zeigen. Vereinbaren Sie einen Termin in einem der Standorte: