La Paloma ade? Autobranche als Schlüsselindustrie in der Krise
Die Nachrichten aus der Automobilbranche sind seit geraumer Zeit selten positiv. So plant Opel weiteren massiven Stellenabbau, der insbesondere den Standort Rüsselsheim betreffen soll. Bis zu 4.100 Stellen sollen es bis 2025 insgesamt sein – alleine die Hälfte davon bis zum Jahr 2021. Auch wurde erst vor kurzem bekannt, dass der Autozulieferer Schlemmer aus Haßfurt in finanzielle Bedrängnis geraten ist und am 18. Dezember 2019 den Insolvenzantrag der Firma beim zuständigen Gericht in München gestellt hat. Es folgt die berechtigte Frage: Wie steht es um die deutsche Autoindustrie?
Was ist der Auslöser der Insolvenzwelle?
Der Autozulieferer Schlemmer ist möglicherweise eines der vielen Epizentren einer neuen seismischen Insolvenzwelle der Autoindustrie. Ursache ist die fehlende wirtschaftliche Kompetenz einzelner Unternehmenslenker oder womöglich eine natürliche Entwicklung aufgrund der Verschiebung von Angebot und Nachfrage auf der Schwelle zur Industrie 4.0 mit klimaneutralen Zielen.
Wie schlimm steht es wirklich um Schlemmer?
Schlemmer, welches u.a. Kabelschutzsysteme für Autos produziert, mit Hauptsitz in Aschheim bei München, hat weltweit 21 Produktionsstandorte und insgesamt 3.800 Mitarbeiter. Neben mehreren Standorten in Deutschland hat das Unternehmen unter anderem Niederlassungen in Russland, China, Brasilien, Mexiko oder den USA.
Im Unternehmen zeigt sich der zuständige Insolvenzverwalter Hubert Ampferl zuversichtlich: Der Betrieb soll trotz Insolvenzantrag erst mal nahtlos weiterlaufen. Banken hätten die notwendigen Gelder bereitgestellt. Die Auftragsbücher seien gut gefüllt. Die Aussichten für das Unternehmen seien gut, Gespräche mit möglichen Investoren sollen folgen.
Heikle Realität, die zur Fusionierung drängt
Also wohl doch nur ein Sturm im Wasserglas als ein Erdbeben? Mitnichten – die Realität stellt sich mit Sparprogrammen und Jobabbau noch heikler dar, als zunächst angenommen. Das geht so weit, dass die IG Metall in Baden-Württemberg zum Protest aufgerufen habe. Denn Auftragslage und Gewinn sind rückläufig, hinzu kommen hohe Investitionsaufkommen in zukünftige Technologien. Darüber hinaus geht die Anzahl der neu zugelassenen PKW kontinuierlich zurück. “Die Branche versucht mit dem sogenannten Dreiklang von aktivem Vertrieb, Kostensenkungen sowie Investitionen auf die Krise zu reagieren“, sagt Niels Biethahn, Professor für den Studiengang Dienstleistungsmanagement-Consulting und Sales-Automotive an der Hochschule Baden-Württemberg. Dabei ist im Zuge der Kostensenkungsziele ein zunehmender Trend zu Kooperationen und Fusionen zu verzeichnen, der sich zuletzt in der Fusion des Opel-Mutterkonzerns PSA mit Fiat Chrysler zum weltweit viertgrößten Automobilhersteller realisiert hat.
Transformation ist das Zauberwort
Die großen Herausforderungen der Branche liegen vor allem in Transformationsprozessen. Insbesondere in den Sektoren des autonomen und vernetzten Fahrens, der Elektromobilität sowie der Mobilitätsdienstleistungen. Es bleibt zu hoffen, dass die deutsche Automobilbranche im Rahmen ihrer Möglichkeiten den Transformationsprozess auf einer Erfolgs- statt auf einer Insolvenzwelle fortsetzen wird.
Sollten Sie als Zuliefererunternehmen der Autoindustrie von einer drohenden Insolvenz bedroht sein, berät Sie die Kanzlei BRAUN gerne in allen Fragen rund um das Thema Insolvenz.
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