Lebensmitteldienst Insolvenz

Zwei bekannte Lebensmittellieferdienste melden Insolvenz an

Lebensmittellieferdienste liegen im Trend. Besonders im urbanen Raum bestellen Menschen die Dinge des täglichen Bedarfs über das Internet oder Apps. Neben den üblichen Verdächtigen wie Rewe und Tegut (hier in Kooparation mit Amazon), übernehmen weitere Lieferanten die Aufgabe und liefern die bestellte Ware binnen kürzester Zeit an die Haustür. Insbesondere erlebte das Konzept in den Zeiten von Corona einen regelrechten Boom. Inzwischen sei die Lage für einige der Unternehmen nicht mehr so leicht, sodass zwei von ihnen Insolvenz anmelden mussten. Darunter Frischepost und Get Faster.

Die Lage bei Frischepost

Bei Frischepost habe die Nachricht über eine Insolvenz für eine Überraschung gesorgt, denn erst im Mai 2022 wurde bekannt, dass das Unternehmen von dem Berliner Footprint Club übernommen werden sollte. Das Unternehmen Frischepost begann seinen Erfolgsweg im Jahre 2015 mit dem Angebot über seinen Online-Shop von saisonalem und regional angebautem Obst und Gemüse, Wurst und Käse. Aber auch Backwaren, Chips, Nudeln und mehr gehören zum Repertoire des Unternehmens. Aktiv ist der Lieferdienst vor allem im Raum Hamburg, Berlin, Köln und dem Rhein-Main-Gebiet.

Im Zuge der Übernahme durch Footprint Club sollte das Unternehmen als Teil eines Netzwerkes aus unterschiedlichen Lieferdiensten fungieren. Das Konzept sah vor, die regional konkurrierenden Lieferdienste auf einer Plattform zusammenzubinden und auf diese Weise die Reichweite zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten zu senken. Doch der Deal platzte, wodurch bei Frischepost eine finanzielle Lücke entstand, die zur Anmeldung einer Insolvenz führte. 

Trotz dieses Umstandes gibt sich das Unternehmen zuversichtlich. Man habe das operative Geschäft in anderen Städten auf Eis gelegt und agiert nur noch in Hamburg. Die 65 Angestellten werden weiterhin bezahlt „Wir führen nun intensive Gespräche mit Unternehmen, die bereits seit langer Zeit Interesse an einer Übernahme bekunden“, gab die Mitgründerin Eva Neugebauer bekannt. 

Die Insolvenz von GetFaster 

Auch GetFaster wurde von einer Insolvenz nicht verschont. Die Gründe hierfür liegen jedoch im Dunkeln. Das Unternehmen selbst habe keine Position dazu bezogen.

Der Lieferdienst wurde durch seine schnelle Lieferzeit und den geringen Mindestbestellwert von 5 € bei den Kunden bekannt und beliebt. Das Unternehmen begann seinen Siegeszug fünf Jahre später als Frischepost, im Jahre 2020 von Düsseldorf aus. Von dort ging die Expansion dann los:

  • Berlin
  • Essen
  • Ratingen
  • Gelsenkirchen
  • Bottrop
  • Oberhausen
  • Neuss
  • Hilden
  • Gladbeck

Das Angebotsportfolio von GetFaster beinhaltet gemäß den Aussagen des Unternehmens rund 1.500 Produkte. Darunter frisches Obst und Gemüse, Brot, Süßigkeiten bis hin zu Haushaltswaren sowie Fisch und Fleisch. Das Versprechen des Unternehmens: „Schon ab 5 Euro Mindestbestellwert, immer zum Supermarktpreis und ohne versteckte Kosten bekommst du ohne Tüten zu schleppen all deine Lebensmittel von uns nach Hause geliefert“.

Fazit für die Lieferbranche

Es bleibt abzuwarten, ob und wie es in Zukunft mit GetSmarter und Frischepost weitergeht. Insgesamt scheint zumindest eine Marktbereinigung stattzufinden, denn auch der Lieferdienst Gorillas musste nach zwei Jahren fortdauernder Expansion eine harte Landung und schließlich eine Neuorientierung vornehmen. 

Sollten Sie bereits von einer Insolvenz bedroht oder gar unmittelbar betroffen sein, wird Ihnen die Schuldnerberatung der Kanzlei BRAUN mit ihrem langjährigen und praxiserprobten Know-how einen Weg durch die und aus der Krise zeigen. Vereinbaren Sie einen Termin in einem der Standorte: