Fußball im Stadion - Fußballklubs Insolvenz

Berühmte und zuweilen auch unterhaltsame Zitate aus der Welt des Fußballs gibt es einige, so wie dieser hier: „Man hetzt die Leute auf mit Tatsachen, die nicht der Wahrheit entsprechen“ – Olaf Thon (Schalke 04). Tatsachen und bittere Wahrheiten sind jedoch für einige Fußballvereine die, dass trotz der Allegorie „König Fußball“ diese an den Bettelstab gelangt sind. Eine Chronologie.

Türkgücü München

Der Drittligist Türkgücü München ist eines von vielen prominenten Beispielen für diese Entwicklung, aber bei weitem nicht das einzige. Die Münchner, die bei ihrem Aufstieg in den Profifußball 2020 als Hoffnungsträger galten, mussten in der Vergangenheit Insolvenz anmelden.

SSV Reutlingen

Im Mai 2003 erlebte der SSV Reutlingen eine bittere Niederlage gegen Frankfurt, die auch noch dazu führte, dass sie den Abstieg nicht mehr verhindern konnten. Doch das war nicht das einzige Problem, mit dem der Verein zu kämpfen hatte. Sie hatten Verbindlichkeiten in Höhe von 900.000 Euro, die ihnen schwer zu schaffen machten. Selbst die Verpflichtung von BVB-Boss und Jurist Dr. Reinhard Rauball konnte dem Verein nicht mehr helfen, als herauskam, dass fehlerhafte Lizenzierungsangaben gemacht wurden, was letztendlich zum Zwangsabstieg führte. Der SSV Reutlingen musste einen harten Rückschlag einstecken und versuchte, sich trotzdem wieder aufzurappeln.

Alemannia Aachen

Vor zehn Jahren durchlief Alemannia Aachen eine schwere Zeit. Der ehemalige deutsche Vizemeister von 1969 musste nur sechs Monate nach dem Abstieg in die 3. Liga im November 2012 Insolvenz anmelden. Schulden von über zwei Millionen Euro hatten den Verein in die Knie gezwungen. Doch die Aachener gaben nicht auf und kämpften sich zurück. Heute spielen sie in der Regionalliga West und arbeiten hart daran, wieder in höhere Ligen aufzusteigen. Die Fans stehen nach wie vor treu zu ihrem Verein und sind stolz darauf, dass ihre Mannschaft nie aufgegeben hat.

MSV Duisburg

Im Jahr 2013 traf es den stolzen MSV Duisburg, auch bekannt als die „Zebras“. Die Mannschaft, die 1963 Gründungsmitglied der Bundesliga war und 1998 im Pokalfinale stand, musste nach 23 Jahren im Profifußball den bitteren Gang in die 3. Liga antreten. Schuld daran war ein Defizit von drei Millionen Euro, das den Verein in die Knie zwang. Die Fans rund um die Duisburger Arena waren am Boden zerstört und trauerten um ihren geliebten MSV. Trotz zahlreicher Solidaritätsaktionen und Unterstützung durch die Fans konnte der Abstieg nicht verhindert werden. Die Zebras mussten lernen, dass auch ein großer Verein wie der ihre Fehler machen und dafür bezahlen kann. Doch sie kämpften weiter und schafften es schließlich wieder, in die zweite Liga aufzusteigen und ihre Fans wieder stolz zu machen.

Kickers Offenbach

Im Sommer 2013 hatte der einstige DFB-Pokalsieger Kickers Offenbach 17,8 Millionen Euro Schulden angehäuft und musste daher Insolvenz anmelden. Der Lizenz-Entzug zwang die Kickers in die Regionalliga Südwest, wo sie bis heute ihr sportliches Glück suchen. Doch durch den Abstieg retteten sie unabsichtlich ihren Rivalen SV Darmstadt 98 vor dem Abstieg in die vierte Liga. Für die „Lilien“ begann damit eine unvergessliche Fußballgeschichte. Denn Darmstadt stieg 2014 in die 2. Bundesliga auf und schaffte ein Jahr später sogar den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse: eine wahre Fußball-Sensation.

Fazit

Trotz so mancher Schwierigkeiten einiger Clubs, ist die Rückendeckung der Fan-Gemeinde unter vielen weiteren Faktoren unerlässlich, damit angeschlagene Vereine den Weg zurück zur alten Form wiederfinden und aufrechterhalten können, so wie es die Darmstädter Lilien eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben. Bei Fragen rund um das Thema Insolvenz finden Sie in der Kanzlei BRAUN Ihren erfahrenen Fachanwalt für Insolvenzrecht und Sanierungsrecht.