Das Pik Ass konnte Peek (P&C) nicht aus dem Ärmel zaubern

Ein Pik Ass ist die höchste Karte im Pik-Farbspiel. In vielen Kartenspielen hat das Pik Ass eine besondere Bedeutung, beispielsweise beim Blackjack, wo es den höchsten Wert von 11 oder 1 haben kann, je nachdem, wie der Spieler es nutzen möchte. Ein Ass konnte das bekannte Modeunternehmen P&C jedoch nicht aus dem Ärmel zaubern und somit seine Chancen auf dem Markt erhöhen. Es scheint vielmehr so, dass das Spiel des Modehändlers vorerst seine Fortsetzung in der Insolvenz haben wird.

Die Situation bei Peek & Cloppenburg

Deutschlands größter Modehändler, Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf oder in der Kurzbezeichnung auch P&C, hat aufgrund der schwierigen Marktsituation einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Das Unternehmen möchte den bereits angestoßenen Restrukturierungsprozess beschleunigen und sich neu aufstellen.

Trotz der Insolvenz bleiben alle 67 Verkaufshäuser und der Onlineshop ohne Einschränkungen geöffnet. Einzelne Standorte sollen dabei nicht geschlossen werden. Das Schutzschirmverfahren erlaubt es dem Unternehmen, in eigener Verantwortung die erforderlichen Maßnahmen zur Restrukturierung und Sanierung umzusetzen. Allerdings wird es von einem gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter überwacht – wie unter anderen das Medium „manager magazin“ titelte. 

Wie kam es zur Krise?

Wie viele andere Händler hat die Corona-Pandemie auch Peek & Cloppenburg unsanft aus der Bahn geworfen: „Wir mussten einen massiven Umsatzrückgang hinnehmen und einen dreistelligen Millionenverlust verkraften“, gab Steffen Schüller, der das Unternehmen seit Juni 2022 als Geschäftsführer leitet, zu verstehen. Auch der anhaltende Krieg zwischen Russland und der Ukraine trug dazu bei, dass Kunden sich mit ihrem Konsumverhalten zurückhielten. Lieferengpässe, höhere Kosten, steigende Zinsen und eine leichte Rezession verschärften die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage des Modehändlers gegen Ende des vergangenen Jahres zusätzlich.

Was passiert jetzt mit P&C?

Die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG hat aus diesen Gründen einen Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt, um sich inmitten schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen zu restrukturieren. Die anderen Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind von diesem Verfahren nicht betroffen und können weiterhin ungestört ihre Geschäfte betreiben. Dies gilt auch für die ANSON’S Modehäuser in Deutschland.

Fazit

Peek & Cloppenburg zählt zu den bekanntesten Modeketten in Deutschland und kann auf eine lange Geschichte und Tradition zurückblicken: Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1869 in den Niederlanden, 1901 eröffnete es seine ersten deutschen Verkaufshäuser in Berlin und Düsseldorf. Seitdem ist es kontinuierlich expandiert und betreibt heute laut eigenen Angaben rund 140 Verkaufshäuser in 15 Ländern.

Es bleibt deshalb zu hoffen, dass der Modehändler durch die in Eigenregie durchgeführte Restrukturierung am Ende gestärkt an den Spieltisch zurückkehren wird. Bei Fragen rund um das Thema Insolvenz finden Sie in der Kanzlei BRAUN Ihren erfahrenen Fachanwalt für Insolvenzrecht und Sanierungsrecht.