WOT Oberflächentechnik GmbH war Zulieferer der Automobilindustrie

„Nichts unter der Sonne hat Bestand.“ (lat.: Nihil sub sole perpetuum), diese Lebensweisheit könnte man gleichwohl auf ein Mannheimer Traditionsunternehmen im doppelten Sinne anwenden. Denn das Unternehmen WOT Oberflächentechnik GmbH aus Mannheim-Neckarau, welches ehem. unter dem Namen Wieland GmbH firmierte und als eines der ältesten Industrieunternehmen Mannheims galt, war in der Vergangenheit zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren insolvent geworden. Zum 01. Januar 2017 wurde das Insolvenzverfahren beim Amtsgericht Mannheim eröffnet, der Betrieb und die Produktion eingestellt und alle 59 Beschäftigten entlassen.

Das Unternehmen hatte seit dem Jahr 1909 die Galvanisierung von metallischen Kleinteilen wie Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben bis zu einer Größe von etwa 40 cm betrieben. Hauptabnehmer waren Kunden aus der Automobilindustrie. Trotz der Bemühungen eines Investors, der das Unternehmen 2015 gegründet und einen Großteil der Beschäftigten aus der Insolvenz der Wieland GmbH übernommen hatte, konnte sich das Mannheimer Traditionsunternehmen mit einer über hundertjährigen Geschichte leider nicht stabilisieren, so Klaus Stein, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mannheim.

Nach zahlreichen Verhandlungsrunden und intensiven Bemühungen, potenzielle Käufer zu finden, wurde nun, wie von Insolvenzverwalter Olaf Spiekermann bestätigt wurde, festgestellt, dass es für das Unternehmen keine Zukunftsaussichten mehr gibt. Der Betrieb und die Produktion an den Standorten in der Wattstraße und Voltastraße wurden mit dem Jahreswechsel 2016 eingestellt.

Schwere Konsequenzen für die Mitarbeiter

Klaus Stein äußerte sich zu dieser Situation: „Bedauerlicherweise verlieren sämtliche Mitarbeiter ihre Arbeitsstellen. Bereits seit dem 1. Januar dieses Jahres waren die 59 Mitarbeiter aufgrund der Betriebsschließung von der Arbeit freigestellt und haben sich arbeitssuchend bei den Arbeitsagenturen gemeldet.“

Die Arbeitnehmerseite, vertreten durch den Betriebsrat und die IG Metall, hat gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter am 26. Januar 2017 einen Interessenausgleich und Sozialplan in der Insolvenz verhandelt, der am selben Tag verabschiedet wurde, so Stein.

Insolvenz ohne Wiederkehr

Vergänglichkeit ist ein fundamentales und unausweichliches Element des Lebens und des wirtschaftlichen Kreislaufs. Sie durchzieht jeden Aspekt unserer Existenz und erinnert uns daran, dass nichts von Dauer ist. Alles, was existiert, ist dem steten Wandel unterworfen. Im Falle von WOT Oberflächentechnik, hat sich das Unternehmen zweimal gewandelt, bedauerlicherweise beim letzten Mal dann endgültig als Ausklang in einer Insolvenz ohne Wiederkehr.

Die Kanzlei BRAUN hält sich im Insolvenzrecht auf dem Laufenden, um den Mandanten als Fachanwalt für Insolvenzrecht und Sanierungsrecht den besten Rechtsbeistand zu gewähren.